Bouchard schießt Capitals ins Semifinale – 6:5-Sieg n.V. gegen Fehervar

02.03.2010 22:05 Uhr

Die Vienna Capitals stehen nach einem dramatischen Spiel gegen SAPA Fehervar AV19 im Play-off-Halbfinale der Erste Bank-Eishockeyliga. Die Wiener setzten sich nach einem wahren Krimi gegen tapfer kämpfende Ungarn in der Verlängerung durch ein Tor von Francois Bouchard 6:5 (1:0, 0:1, 4:4, 1:0) durch und entschieden mit einem Gesamtscore von 4:1 die Best-of-Seven-Serie für sich. Die Capitals stehen damit zum sechsten Mal in Folge im Semifinale.

Die Capitals ließen mit dem Anpfiff keinen Zweifel, dass sie mit einem Heimsieg den Sack zumachen und ins Halbfinale einziehen wollen. Mit spielerischer Überlegenheit setzten die Capitals die Ungarn unter Druck. Der Führungstreffer in Minute elf: Benoit Gratton tankte sich hinter dem Tor der Ungarn herrlich durch, seinen idealen Pass verwertete Yves Sarault zum 1:0 (11.). Die Capitals kontrollierten das Spiel klar und ließen kaum Chancen für den ungarischen Meister zu.

Gänzlich anderes Bild im zweiten Drittel: Die Capitals wurden in die Defensive gedrängt, Alba Volan ging volles Risiko und erarbeitete sich gute Chancen. Nach einem Gewaltschuss von Janos Vas ins kurze Eck hieß es 1:1 (33.). Dann kam es zu einer strittigen Situation wenige Sekunden vor Schluss des Mitteldrittels. Dan Bjornlie schnappte sich die Scheibe im eigenen Drittel, startete ein unwiderstehliches Solo, umkurvte auch den gegnerischen Goalie und schoss zum vermeintlichen 2:1 ein. Doch der Referee gab den Treffer nicht - weil das Tor verschoben worden war, bevor die Scheibe die Torlinie überquert hatte. 

 Das Schlussdrittel hatte es wahrlich in sich und entwickelte sich zu einem Krimi. Darryl Bootland brachte die Wiener in Unterzahl nach einem Konter in Front (43.), die Ungarn gingen durch einen Doppelschlag von Tokaji (45.) und Marton Vas (46.) in Führung. Das war der Weckruf für die Capitals, nun ging es nur mehr in Richtung ungarisches Tor – und der Erfolg stellte sich rasch ein: Patrick Lebeau gelang in 5:3-Überzahl nach schöner Kombination das 3:3 (50.), Francis Lemieux sorgte nach Assist von Sean Selmser für das 4:3 (55.). Doch die Ungarn schlugen noch einmal zurück und glichen durch Palkovics aus (58.). Dann die unglaubliche Schlussphase: Fehervar ging 90 Sekunden vor der dem Ende durch Martz in Führung. Die Capitals nahmen eine Auszeit und Torhüter Cassivi vom Feld, und mit sechs Feldspielern gelang David Rodman 39 Sekunden vor der Schlusssirene das 5:5. Es ging in die Verlängerung.

Dort waren die Capitals das spielbestimmende und gefährlichere Team. Das Happy End folgte nach exakt 64 Minuten im Powerplay: Francois Bouchard zog ab und schoss die Capitals ins Halbfinale. Die 4.000 Zuschauer verwandelten die Albert-Schultz-Halle in ein Tollhaus.

Headcoach Kevin Gaudet war nach dem Spiel sehr erleichtert: „Das war ein echter Krimi heute, den wir teilweise selbst verschuldet haben. Nach dem 2:1 und dem 4:3 hätten wir eigentlich das Spiel sicher nach Hause spielen müssen, die Ungarn haben aber jeden Fehler von uns eiskalt ausgenützt. Ich bin aber stolz auf meine Mannschaft, dass wir zwei Mal einen Rückstand so knapp vor Ende aufgeholt haben, das zeigt die gute Moral des Teams. Jetzt gibt es einen freien Tag für die Jungs und dann beginnen die Vorbereitungen auf das Semifinale.“

Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19  6:5 n.V. (1:0, 0:1, 4:4, 1:0)
Tore: Sarault (11.), Bootland (43./SH), Lebeau (50./PP1), Lemieux (55.), David Rodman (60./PP), Bouchard (64./PP); bzw. Janos Vas (33.), Tokaji (45.), Marton Vas (46.), Palkovics (58.), Martz (59.)


Ergebnisse - Play-off-Viertelfinale Best-of-Seven
21.02.2010: Vienna Capitals – SAPA Fehervar 2:3 n.V. (1:0,1:2,0:0,0:1)
23.02.2010: SAPA Fehervar – Vienna Capitals 2:3 n.V. (1:1,0:1,1:0,0:1)
25.02.2010: Vienna Capitals – SAPA Fehervar 5:1 (1:0,2:0,2:1)
28.02.2010: SAPA Fehervar – Vienna Capitals 1:4 (0:1,1:2,0:1)
02.03.2010: Vienna Capitals – SAPA Fehervar 6:5 n.V. (1:0,0:1,4:4,1:0)


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